Die neue DNA entwickelt sich

Die Stiftung «Luzern hilft» hat die Leitung des neuen Stadtfests bekannt gegeben. Nicole Reisinger ist die neue OK-Präsidentin, Christoph Risi übernimmt mit seiner Agentur die Geschäftsstelle für das Stadtfest.

Nicole Reisinger und Christoph Risi übernehmen die Leitung des Stadtfests. Bild: Nadia Schärli/«Luzerner Zeitung»

Das Luzerner Volksfest soll von der Grossveranstaltung mit 100 000 Besucherinnen und Besuchern zum Stadtfest mit einem lokalen Charakter werden. Nun sind die Köpfe bestimmt, denen diese Verwandlung gelingen soll. Es sind Nicole Reisinger, die Corinne Imbach als OK-Präsidentin ablöst, und Christoph Risi, der die Leitung der Geschäftsstelle übernimmt. Weitere OK-Mitglieder sollen in den nächsten Wochen noch bestimmt werden.
Nicole Reisinger ist aktuell bei der Zentralbahn Leiterin Marketing und Verkauf und stellvertretende Geschäftsführerin und war zuvor bei der EWL tätig. Christoph Risi ist Co-Inhaber der Agentur «die Waldstätter» und ist in Luzern unter anderem als Veranstalter der Luzerner Freilichtspiele bekannt.
Nicole Reisinger war bisher kulturell weniger engagiert. Trotzdem fühlt sich die 39-Jährige als Luzernerin mit dem Stadtfest stark verbunden. «Es ist eine Herzensangelegenheit», sagt sie. «Wir wollen ein Fest erschaffen, das zu einem Begegnungsort verschiedener Interessensgruppen wird», erzählt sie. «Es wäre schön, wenn die Luzernerinnen und Luzerner ihre Stadt am Festtag aus einem anderen Blickwinkel nochmals neuentdecken würden», erklärt Reisinger weiter. Dazu soll sich das Fest wieder mehr in die Innenstadt ziehen. Die Meggerin denkt dabei an die Altstadt oder die Neustadt. «Wir werden mit verschiedenen Veranstaltern und Anspruchsgruppen in Gesprächen klären, wo wir welche Synergien nutzen können oder ob es gar zu einer Zusammenarbeit kommen könnte», so Reisinger.
Das Grundkonzept steht, die Details sollen bis im Herbst geklärt werden. So beispielsweise auch die Frage, ob es auch in Zukunft noch eine Herzrondelle geben soll, die bisher als Eintrittsticket diente. Angst, dass ihr nun ganz Luzern auf die Finger schaut, was sie aus dem neuen Luzerner Fest macht, habe sie nicht. «Es ist eine gesunde Portion Respekt dabei», sagt sie.
 

Die Kehrseite der Medaille


Kleiner und lokaler soll das Stadtfest werden. Widerspricht dies nicht der Tatsache, dass die Stadt das Fest mit mehreren 100 000 Franken deutlich mehr unterstützen wird als in der Vergangenheit? «Mit der stärkeren Abstützung auf lokale und weniger kommerzielle Partner – gerade auch in der Gastronomie – steigt das finanzielle Risiko bei Schlechtwetter», sagt Patrick Deicher, Vizepräsident von der Stiftung «Luzern hilft». «Durch die stärkere regionale Ausrichtung und den Verzicht auf schweizweit bekannte Namen wird das Potenzial auch für Sponsoringbeiträge natürlich reduziert, deshalb sind wir auf mehr Unterstützung der Stadt angewiesen», so Deicher weiter.

OK verdient weniger


Die rund 5000 Arbeitsstunden pro Veranstaltung des Organisationskomitees können gemäss dem Vizepräsidenten in Zukunft nicht mehr auf der weitgehend vom Freiwilligen-Engagement getragenen Basis gewährleistet werden. Die Stiftung «Luzern hilft» hat deshalb mit der Agentur von Christoph Risi eine professionelle Agentur als Geschäftsstelle eingesetzt. Die Geschäftsstelle wird während den gesamten Vorbereitungen die administrativen und organisatorischen Arbeiten übernehmen und wird dafür mit jährlich 95 000 Franken entschädigt. Dafür sinken die Ausgaben für das Organisationskomitee. In Übereinstimmung mit dem Solidaritätsgedanken des Festes sollen die OK-Mitglieder und Mitwirkenden in Zukunft eine Spesenentschädigung erhalten, keine eigentliche Entlöhnung. Die neue OK-Präsidentin Nicole Reisinger erhält wie die anderen Kern-OK-Mitglieder ebenfalls eine Entschädigung von 1000 Franken pro Jahr.
Marcel Habegger

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