«Die Mitte» macht ernst

Die Mitte Kanton Luzern lanciert die Volksinitiative «Gegen Fan-Gewalt». Diskutiert sei genug geworden, nun müsse gehandelt werden.

«Die Mitte» Kanton Luzern lanciert eine Volksinitiative.Bild: Philipp Schmidli/LZ
«Die Mitte» Kanton Luzern lanciert eine Volksinitiative.Bild: Philipp Schmidli/LZ

Die wiederholten Zustände im Vorfeld und im Anschluss an Fussballspiele werden von «Die Mitte» nicht mehr toleriert. «Unsere immer wieder geforderten Massnahmen gegen die Fan-Gewalt wurden nicht umgesetzt oder fruchteten nichts. Die vielen Leserbriefe der vergangenen Wochen und weitere Reaktionen zeigen, dass die Bevölkerung nicht mehr weiter bereit ist, das Chaotentum rund um Fussballspiele zu akzeptieren», sagt Christian Ineichen, Präsident «Die Mitte» Kanton Luzern. «Die Mitte» Kanton Luzern greift nun zum Mittel der Volksinitiative.

Das Thema Fan-Gewalt im Fussball beschäftigt die Luzerner Politik, die Sicherheitskräfte und die Öffentlichkeit seit Jahren. Trotzdem war man in der vergangenen Zeit auf verschiedenen Stufen nicht bereit, konsequent zu handeln. «Nun muss das Luzerner Stimmvolk in dieser Sache entscheiden», so Fraktionschef Adrian Nussbaum. Nebst den fehlenden Mehrheiten im Kantonsrat ortet «Die Mitte» das Problem vor allem darin, dass die Chaoten in ihrer Anonymität geschützt werden und dass die Clubs und die Liga zwar über das Thema reden, nicht aber konkret handeln wollen. Mit der ID-Pflicht sollen die Chaoten aus der Anonymität herausgenommen werden. Mit der Pflicht zum An- und Rückreisekonzept sollen die Clubs in die Verantwortung für ihre Fans genommen werden.

«Die Politik muss zusammen mit dem Stimmvolk das Heft nun ultimativ in die Hand nehmen», so Nussbaum. Mit der am Freitag vorgestellten Volksinitiative fordert «Die Mitte» Kanton Luzern klare Rahmenbedingungen sowohl vor, während wie auch nach den Veranstaltungen. So soll neu die Identität der Besuchenden verpflichtend kontrolliert werden. Des Weiteren ist ein An- und Rückreisekonzept eine zwingende Rahmenbedingung für die Erteilung einer Austragungsbewilligung. Bei Sachbeschädigungen tritt ein Kaskadenmodell in Kraft, welches im Wiederholungsfall zu Geisterspielen führen muss. Diesbezüglich soll das Gesetz über die Luzerner Polizei ergänzt werden.

«Die Mitte» Kanton Luzern ist überzeugt: Das Volk will Lösungen in dieser Sache. «Es gilt hier, dem Rechtsstaat griffige Instrumente in die Hand zu geben. Das Zuschieben der Verantwortung an die Polizei ist nach unserer Auffassung ein gefährliches Spiel und zeugt von einem Ablenkungsmanöver. Luzern muss eine Pionierrolle übernehmen und den Stier endgültig bei den Hörnern packen! Es ist genug geredet.», so der Präsident Christian Ineichen.

PD/mh

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