Die beste Anti-Aging-Pille

Eine gute Ausbildung und lebenslanges Lernen können helfen, dass gewisse Degenerationsprozesse im Gehirn weniger stark voranschreiten. In der Stadt Luzern wird Senior:innen ein breites Programm geboten, um im Kopf fit zu bleiben.

Die Senioren-Universität Luzern zählt rund 4000 Mitglieder. Bild: Corinne Glanzmann / «Luzerner Zeitung»

Viele angehende Rentner:innen nehmen sich vor, auch im Ruhestand aktiv zu bleiben. Sind die ersten geplanten Projekte abgeschlossen, braucht es eine Extraportion Durchhaltewille, denn schliesslich haben viele bereits 40 Berufsjahre hinter sich, während deren man «immer musste», da ist es auch schön, das Leben etwas mehr zu geniessen und etwas mehr zurückzulehnen.

Wird das Gehirn aber nicht mehr regelmässig gefordert, so gibt es ab, oder wie die Pro Senectute Kanton Luzern beim Angebot «Bildung im Alter» schreibt: «Wer rastet, der rostet.» Oder wie Lutz Jäncke, Professor für Neuropsychologie an der Universität Zürich, in einem Bericht der Universität St.Gallen sagte: «Die beste Anti-Aging-Pille ist nun mal, lange sozial, kognitiv und körperlich aktiv zu bleiben.» Er riet dabei, im Alter noch mehr darauf zu achten, etwas zu lernen, was Freude bereitet und auch im Alter nützlich ist. Er erwähnte dabei Dinge wie, eine Sprache zu lernen oder ein Musikinstrument.

Die Musikschule der Stadt Luzern bietet in Zusammenarbeit mit der Pro Senectute Kanton Luzern zahlreiche Kurse für Personen ab 60 Jahren an. Neben den Dauerbrennern «Fit mit Musik», «Aktives Hören – Musikgeschichte» und «Jodeln» stehen jedes Semester weitere Kurse im Angebot. Auch eine neue Sprache zu lernen oder eine bereits gelernte wieder aufzufrischen, ist eine gute Möglichkeit, das Gehirn fit zu halten. Auch hier bietet die Pro Senectute Kurse an, natürlich ist es aber auch möglich, sich für einen Kurs anzumelden, der nicht speziell für Senior:innen angeboten wird.

 

Die Uni für Senior:innen

Für diejenigen, die sich themenspezifisch weiterbilden möchten, könnte eine Mitgliedschaft des Vereins Seniorenuniversität Luzern etwas sein. Der Verein steht unter dem Patronat der Universität Luzern und präsentiert Personen über 50 Jahren ein vielseitiges Angebot an Vorträgen, Kursen, Besichtigungen. Gesprächsrunden und weiteren Anlässen.

Vorträge werden dabei beispielsweise allgemein verständlich gehalten, dauern rund 50 Minuten und setzen keine Vorkenntnisse voraus. Je nach Anmeldezahl werden die Vorträge im Hotel Schweizerhof oder in der Universität Luzern durchgeführt. Neben der Teilnahme vor Ort haben die Mitglieder:innen aber auch die Möglichkeit, die Referate via Live Streaming zu verfolgen oder sich diese später anzuschauen. Das Themenfeld ist dabei sehr breit. Am 24. Mai hält Verena Briner, die über 20 Jahre Chefärztin und Leiterin des Departements Medizin am Luzerner Kantonsspital war, beispielsweise einen Vortrag über die ansteigenden Gesundheitskosten, die Alternativen und darüber, was dies für die Zukunft bedeutet. Am 20. Juni spricht Katia Delbiaggio, Dozentin an der Hochschule Luzern, über die expansive Geldpolitik der Nationalbank.

Es finden aber auch mehrteilige Seminare zu Themen wie «Beginn der Moderne in der Schweiz», «Musik, Tanz und Theater in der Kunst vereint», oder «Latein im Alltag» statt. Die Mitgliedschaft kostet 50 Franken. Die Teilnahme an Vorträgen und Seminaren kostet aber noch extra. Für Mitglieder ist die Teilnahme an Vorträgen etwas günstiger. Für die Teilnahme an Seminaren ist die Mitgliedschaft zwingend.

Marcel Habegger

 

Box: Links zu den erwähnten Angeboten
Senioren-Universität:
www.sen-uni-lu.ch

 

Pro Senectute Kanton Luzern:
lu.kurse.pro-senectute.ch

 

Musikschule Luzern:
www.musikschuleluzern.ch

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