Der Wille ist gross

Die Luzerner Fasnachtsorganisationen wecken Hoffnungen auf eine Rückkehr der Fasnacht im kommenden Jahr. Während die Vorbereitungen laufen, liegt am Ende der Entscheid bei der Politik.

Otto Joho, Präsident Kult-Ur-Fasnächtler Luzern, Bruno Spörri, Präsident Wey-Zunft, Robert Marty, Präsident die Vereinigte, Peti Federer, Chef Medien LFK, Dani Abächerli, Präsident LFK, Alex Stadelmann, Zunft zu Safran, und Flavio Bezzola, Fidelitas Lucernensis. Bild: Lukas Z’berg

Nur ganz selten treten alle Luzerner Fasnachtsorganisationen gemeinsam vor die Medien. So geschehen am vergangenen Donnerstag im LFK-Fliegerschuppen auf der Luzerner Allmend, und ihre Botschaft war klar: Die Fasnacht 2022 soll stattfinden. «Wir wünschen uns eine fünfte Jahreszeit, wie wir sie kennen und lieben», sagt Peti Federer, Chef Medien und Kommunikation des Luzerner Fasnachtskomitees (LFK), stellvertretend für alle und ergänzt: «Sie soll dazu sicher und uneingeschränkt sein.»

 

Anlässe mit 3G

Wie eine solche Fasnacht möglich sein wird, erklärt Federer ebenfalls: «An 3G führt kein Weg vorbei. Dies gilt primär für unsere internen wie auch externen Anlässe.» Damit spricht er beispielsweise den Jahresbot oder das Bärteliessen der Zunft zu Safran an, aber auch die Bescherungsfahrten der Wey-Zunft und deren Zunftbot inklusive Wahl des Zunftmeisters.
Das Sicherheitskonzept kommt aber auch bei den Guggenmusiken zum Tragen. «Alle Formationen halten sich beim Proben und Basteln an die Vorgaben des Schweizer Blasmusikverbandes», unterstreicht Robert Marty, Präsident der Vereinigten.

 

Kein Aufruf zum Impfen

Die tragenden Elemente der Luzerner Fasnacht tun ihr Möglichstes, um eine Ausgabe im kommenden Jahr zu ermöglichen. Was bei ihren Anlässen umsetzbar ist, stösst jedoch an den grossen Anlässen wie Tagwache und Co. an ihre Grenzen. Eine Durchführung mit 3G-Konzept ist praktisch nicht machbar. Peti Federer hat aber auch dafür eine Lösung: «Die Sache ist simpel: Je tiefer die Fallzahlen sind und je höher die Impfquote ist, desto wahrscheinlicher wird eine Fasnacht, wie wir sie uns wünschen.» Als Impfaufruf will Federer seine Aussage jedoch nicht verstanden wissen. «Wir wollen nicht politisieren und lassen jedem Fasnächtler und jeder Fasnächtlerin die persönliche Freiheit», unterstreicht Federer.

 

Möglichkeit für Umzüge

Mit der Politik haben sich die Zünfte dafür im Vorfeld ihrer Pressekonferenz auseinandergesetzt. Sie trafen sich mit Stadt und Kanton zu einem runden Fasnachtstisch. Dabei wurde auch eine Durchführung der erwähnten Grossanlässe besprochen. «Es besteht die Möglichkeit, Fasnachtsumzüge am Beispiel des Swiss City Marathon zu planen und so bewilligt zu kriegen», weiss LFK-Präsident Dani Abächerli. Wer also am Umzug mitlaufen möchte, muss die 3G-Anforderungen erfüllen. Wer als Gast dabei sein möchte, braucht nicht zwingend ein Zertifikat, sondern kann mit Berücksichtigung der geltenden Schutzmassnahmen wie des Masketragens und des Abstandhaltens ebenfalls zuschauen.

 

Planungsunsicherheit

Schwieriger sieht es bei der Strassenfasnacht aus. Dort ist keine Bewilligung nötig. Die Spielregeln dafür gibt die Stadt beziehungsweise der Kanton vor. Grundsätzlich ist es nicht verboten, als Guggenmusik spielend durch die Stadt zu ziehen, wenn sich die Gruppe an die geltenden Regeln hält. Das Problem ist die grosse Menschenmenge, die dabei entstehen kann. Deshalb wurde am runden Fasnachtstisch auch die Idee einer 3G-Zone für die Strassenfasnacht diskutiert. «Unser Motto für die Fasnacht 2022 lautet ja: ‹Sicher und uneingeschränkt›. Eine solche 3G-Zone würde dem nicht gerecht», stellt sich Federer der Idee entgegen. Den Zünften sind somit die Hände auch ein Stück weit gebunden. Am Ende liegt die Entscheidung bei Stadt und Kanton. Peti Federer bleibt optimistisch: «Wir hoffen auf mehr Klarheit im Januar. Bis dahin bereiten wir uns auf eine rüüdig verreckte Luzerner Fasnacht vor.»

Lukas Z’berg

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