Der Weg zum passenden Beruf
24000 Jugendliche und Erwachsene besuchten die Zentralschweizer Bildungsmesse (Zebi) letzte Woche, dabei gab es in zwei vollen Hallen 140 Berufe zu entdecken.
530 Schulklassen und damit insgesamt 14 000 Jugendliche besuchten von Donnerstag bis Sonntag die Zentralschweizer Ausbildungsmesse (Zebi). Neben den Ständen der verschiedenen Berufsverbände, Firmen und weiterführenden Schulen gab es während der vier Messetage auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm und die Möglichkeit, sich anhand von individuellen Coachings optimal auf ein anstehendes Bewerbungsgespräch vorzubereiten.
Der Weg zum Fachausweis
Nachgefragt bei den Standbetreibern, war man sich einig: Am Wochenende ist die Dynamik an der Messe eine andere. An den ersten beiden Tagen wurden die Hallen fast ausschliesslich von Schulklassen eingenommen, am Wochenende hingegen, tauchten die Jugendlichen meist mit den Eltern und der Familie auf. «Das führte zu vertiefteren Gesprächen über die Berufe und auch die Weiterbildungsmöglichkeiten», so Markus Enz, Schulleiter Weiterbildung Bildungszentrum Bau von Campus Sursee. Neben seinem Stand, der zeigte, welche Weiterbildungsmöglichkeiten es in der Baubranche gibt, gab es weitere Informationen zur Grundbildung der Zentralschweizerischen Baumeisterverbände, wie die zur Berufsfachschule Verkehrswegbauer oder zu klassischen Berufen wie beispielsweise Maurer: in oder Bauvorarbeiter:in.
Markus Enz war nicht das erste Mal an der Zebi mit dabei: «Der Zulauf an Interessent:innen ist auch dieses Jahr durchaus gut, ob sich die Besucher:innen dann für eine Karriere auf dem Bau entscheiden, ist dann wieder eine andere Sache. Wichtig ist sicherlich, einmal einen Fachausweis zu machen, egal ob das auf dem Bau ist oder nicht», so Enz.
Annäherung an die Berufe
Direkt nebenan probierten Mädchen und Jungen, mit Spachtel und Mörtel Ziegelsteine aufeinanderzubauen und so erste Erfahrungen als Maurer:in zu machen.
Vanessa und Aline, beide in der 1. Sek, schauten aus der Entfernung zu und liessen sich die Bauberufe von einem der Standbetreiber näherbringen. «Es ist spannend, was es alles so gibt, man kann vieles, auch Neues, hier entdecken. Das gefällt mir sehr gut», sagt Vanessa. Sie kann sich aber keine Karriere auf dem Bau vorstellen, sie möchte nämlich Primarlehrerin werden. Kollegin Aline hingegen ist noch gänzlich unentschlossen. Wer weiss, vielleicht wird sie zukünftige Bauleiterin?
Auch am Stand des Innerschweizer Floristen-Vereins waren aktive Mitarbeit und Ausprobieren gefragt. Da schnitt die 12-jährige Noelia nämlich gerade Blumen zurecht, so wie es ihr eine der Floristinnen kurz zuvor erklärt hatte. Sie hatte sichtlich Gefallen an der Aufgabe und findet sowieso: «Es ist megalässig hier an der Messe, weil es so vieles zu entdecken gibt.» Das fand auch Noelias Mami, die ihrer Tochter freien Lauf liess und ihr die Berufswahl so offen wie möglich halten möchte. «Etwas mit Pflanzen passt aber ganz gut, da unsere Familie in dieser Branche zu Hause ist», lacht sie.
Berufswahl war anders geplant
Am Stand des Zentralschweizer Metzgereimeisterverbandes berichtete Allen Lustenberger über die Vielfältigkeit seiner Metzgerausbildung: «Nach der Ausbildung gibt es etliche Möglichkeiten, wie es weitergehen kann, zum Beispiel in einem Restaurant, in der Küche. Als Metzger habe ich spezifisches Fachwissen, das hier zum Einsatz kommt.»
Allen hatte ursprünglich andere Pläne. Ihn zog es zu Beginn mehr zu den handwerklichen Berufen, doch als sein älterer Bruder ein Restaurant eröffnete und sein anderer Bruder eine Bäckerlehre absolvierte, entschloss sich Allen, Metzger zu werden, und könnte nicht zufriedener sein mit dieser Entscheidung.
Tiffany Sigg