Der Anstieg ist weniger stark

Die Arbeitslosenzahlen sind im Kanton Luzern bisher weniger stark angestiegen als im Herbst noch befürchtet. Im Januar waren bei WAS wira Luzern 6190 Personen als arbeitslos gemeldet.

Im Oktober hatte der Regierungsrat erwartet, dass die Anzahl Arbeitsloser im Februar auf 11 000 Personen ansteigen könnte, die Befürchtungen bestätigen sich nicht. Bild: Manuela Jans-Koch/LZ

Im Oktober hatte der Gesundheits- und Sozialdirektor noch die Befürchtung, die Arbeitslosenzahlen könnten bis im Februar auf 11 000 steigen. Letzte Woche wurden die Zahlen vom WAS wira Luzern für den Januar veröffentlicht. Diese zeigen: Der Trend ist nicht ganz so dramatisch, wie zunächst vom Regierungsrat befürchtet. Im Januar waren 6190 Personen arbeitslos, 310 Personen mehr als noch im Dezember, allerdings ganze 2000 mehr als im Januar 2020.

Bei der Planung der Stellensuchendenzahl und der entsprechenden Personalressourcen stützt sich das WAS wira Luzern  auf die Prognosen des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco. «Wir gehen davon aus, dass die Kurzarbeit als bewährtes Instrument seine Wirkung zeigt, damit weniger Kündigungen ausgesprochen werden», begründet Karin Lewis, Bereichsleiterin Arbeitsmarkt von WAS wira Luzern, den schwächeren Anstieg. Von Entspannung ist aber natürlich noch nicht zu sprechen. «Die Auswirkungen von Covid-19 auf die Wirtschaft sind noch nicht absehbar und wir spüren bei den Stellensuchenden sowie bei den Arbeitgebern eine grosse Verunsicherung», erklärt Lewis weiter. «In Branchen wie der Gastronomie und dem Tourismus wird mit der Anstellung zugewartet, bis die Lockerungen entschieden sind. In Branchen, welche gerade wegen der Pandemie zusätzliche Mitarbeitende anstellen, erfolgen diese häufig befristet oder auf Abruf», erklärt die Bereichsleiterin die aktuelle Situation. Bei der Arbeitslosenquote liegt der Kanton Luzern (2,7 Prozent) aktuell ein Prozent unter dem Schweizer Durchschnitt (3,7 Prozent). Am meisten arbeitslose Personen gibt es weiterhin im Dienstleistungsbereich und Verkauf (1298) sowie bei den Hilfsarbeitenden (1297). Am stärksten von der Arbeitslosigkeit betroffen sind die 25- bis 49-Jährigen (3611). Schwierig wieder einzugliedern sind aber oftmals Personen über 50  Jahre. 

 

Programme zeigen Wirkung

Im August 2020 hat WAS wira Luzern drei neue Massnahmen speziell für Stellensuchende 50+ gestartet. Dabei stehen für die individuelle Betreuung und das Coaching sowie die aktive Vermittlung deutlich mehr Ressourcen zur Verfügung. «Wir freuen uns sehr, dass alle drei Massnahmen gut angelaufen sind und bereits in den ersten sechs Monaten 45 Festanstellungen vermittelt werden konnten», berichtet Karin Lewis. Auch im eigenen Betrieb hat WAS wira Luzern den Personalbestand aufgrund der aktuellen Lage deutlich erhöht. «Im Vergleich zum Vorjahr haben wir unsere Personalressourcen in der Personalberatung und -vermittlung um gesamthaft 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgestockt.»

Marcel Habegger

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