Dank Pushnachrichten keinen Streit bei Bauarbeiten

Lars Dubach, Präsident Quartierverein Bellerive-Halde-Lützelmatt. Bild: PD

Ist es Ihnen bei einem Spaziergang oder an einem Aussichtspunkt auch schon so ergangen, dass Sie den Blick über das Luzerner Seebecken und die umliegende Landschaft schweifen liessen – nur um zu merken, wie viele Baukräne da herumstehen? Machen Sie mal den Test, und versuchen Sie, von guter Lage aus die Stadt zu überblicken, ohne dass dabei ein Kran ins Sichtfeld ragt. So viel sei verraten: Sie werden es nicht schaffen. Nun ist das per se kein schlechtes Zeichen: Die rege Bautätigkeit ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass wir in einer attraktiven, perspektivenreichen Gegend zu Hause sind. Nicht in jeder Schweizer Stadt stehen so viele Baukräne herum.

 

Freud und Leid zugleich

Aus der Perspektive eines Quartiers können Baustellen aber zur echten Belastungsprobe werden. Insbesondere dann, wenn sich zu den Eigenheimbesitzern, die Haus oder Garten umbauen, auch noch Grossbaustellen von Unternehmen gesellen. Im Quartier Bellerive-Halde-Lützelmatt können wir ein Lied davon singen. Das Gebiet rund um das obere Ende der Rigistrasse ist schon seit Jahren eine Grossbaustelle: Seit 2018 baut die Stiftung der St.-Anna-Schwestern dort ein Alterszentrum, kürzlich hat die Klinik St. Anna mit dem Umbau begonnen, der bis 2027 dauern soll, und die Orthopädische Klinik Luzern (OKL) steht nach dem Erhalt der Baubewilligung mit ihrem Projekt in den Startlöchern. 

Für die Quartierbewohner bedeutet das zwar, dass wir auch in Zukunft in der privilegierten Lage sein werden, direkt vor der Haustüre über erstklassige Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen zu verfügen. Aber es bedeutet halt auch: Lärm und Dreck, Bagger, Betonmischer und – genau – Baukräne. Hinzu kommt, dass unser schönes Quartier zu einem grossen Teil solid auf Fels steht. Für Bauarbeiten im Untergrund sind deshalb oft sehr laute und intensive Arbeiten nötig. Jetzt, da viele von uns vermehrt zu Hause sind und arbeiten, kann dies doppelt belastend sein.

Umso wichtiger ist es deshalb für uns als Quartierbewohner, dass wir ernst genommen und aktiv informiert, und dass Rückmeldungen und Kritik von den Verantwortlichen aufgenommen werden. In dieser Hinsicht kann ich den erwähnten Bauprojekten – zumindest bis jetzt – ein Kränzchen winden. Als Anwohner wurden wir vor Beginn der Bauarbeiten über die wichtigsten Eckpunkte informiert und erfuhren auch gleich, an wen wir uns künftig bei Fragen wenden können. Zudem nutzen die St.- Anna-Stiftung und die Klinik St. Anna einen Pushnachrichtendienst, um über planbare, aber auch über kurzfristige Einschränkungen und Ereignisse zu informieren. 

 

Einen guten Dialog gefunden

Mehr als 100 Personen im Quartier erhalten diese Nachrichten und schätzen dies sehr. Für die Anwohnerinnen und Anwohner in unmittelbarer Umgebung wurde zudem ein Nachbarschaftsbeirat ins Leben gerufen und es werden regelmässig Informationsveranstaltungen durchgeführt. Das hilft uns, die Perspektiven aus dem Quartier aktiv in die Bauprojekte einzubringen und in einem konstruktiven Dialog zu bleiben.

Ein Beispiel: Ende April sorgte die Installation eines Baukrans im Innenhof der Klinik St. Anna für einigen Ärger, da ausgerechnet im Morgenverkehr die St.-Anna-Strasse nur eingeschränkt befahrbar war. Da das Trottoir dieser Strasse für viele Kinder aus der Lützelmatt den Schulweg ins Utenberg darstellt, meldeten sich besorgte Eltern bei der Hotline und verlangten eine Anpassung der Umleitung. Innert kürzester Zeit hatte die Klinik die Baustelle neu organisiert und bereits zur Mittagspause war der Schulweg für die Kinder wieder ohne Einschränkungen begehbar. Mein Dank gilt an dieser Stelle den Eltern, die sich spontan mit dem Familientreff Lützelmatt organisiert hatten und die Kinder in die Schule begleiteten. Aber er gilt auch den Projektverantwortlichen der Klinik St. Anna, deren Beispiel zeigt, dass auch eine Grossbaustelle mitten im Wohnquartier funktionieren kann: dank einer guten Organisation, aber auch dank einer aktiven, ehrlichen und persönlichen Kommunikation durch die Verantwortlichen.

Lars Dubach, Präsident Quartierverein Bellerive-Halde-Lützelmatt

Kolumne

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