Cheerstrasse kostet noch mehr

Bei der Erarbeitung des Bauprojekts hat sich gezeigt, dass der bewilligte Kredit für die Erweiterung der Cheerstrasse erneut nicht ausreicht. Der Stadtrat beantragt einen zweiten Zusatzkredit.

Mit dem Projekt «Cheerstrasse» soll der Verkehrsfluss im Raum des Bahnhofs verbessert werden. Bild: Andréas Härry

Die Cheerstrasse verbindet das Dorfzentrum von Littau mit dem Littauerboden. Da es beim Bahnübergang vor allem in Stosszeiten sehr oft Staus gibt, haben die Littauer Stimmberechtigten 2009 einen Kredit für die Erweiterung der Cheerstrasse gutgeheissen.

Nach der Fusion Littau-Luzern von 2010 hat der Stadtrat entschieden, den Bau aus finanziellen Gründen zu verschieben, da er die Schulraumoffensive unter anderem mit dem Neubau des Schulhauses Staffeln höher gewichtete. 2015 wurde die Planung wieder aufgenommen. Es zeigte sich, dass der für die Umfahrung des Bahnhofs Littau bewilligte Kredit bei weitem nicht ausreicht. 2017 haben die Stadtluzerner Stimmberechtigten einem Zusatzkredit für die Erweiterung der Cheerstrasse zugestimmt.

Im Rahmen der Neuplanung des Bauprojekts zeichnete sich erneut eine Kreditüberschreitung ab. Diese bestätigte sich insbesondere, als Anfang 2020 klar wurde, dass am Bodenhof statt eines doppelspurigen Kreisels eine Kreuzung mit einer Lichtsignalanlage gebaut werden muss. Hinzu kamen Mehrkosten, weil die Stützmauern neu dimensioniert werden mussten, die Umlegung der Kanalisation teurer wird, die üblichen Reserven für Unvorhergesehenes in das Bauprojekt eingerechnet wurden und weil im Bereich Altlasten infolge der Bruttokreditierung ebenfalls höhere Kosten anfallen.

 

Es braucht weitere 12 Millionen

Die Gesamtkosten für das Projekt betragen neu brutto 32,493 Millionen Franken. Der Stadtrat beantragt deshalb beim Grossen Stadtrat einen zweiten Zusatzkredit von 12,333 Millionen Franken. Gleichzeitig beantragt er, den Zusatzkredit dem obligatorischen Referendum zu unterstellen. Nachdem die Stimmberechtigten 2009 und 2017 die Erweiterung der Cheerstrasse zweimal gutgeheissen haben, ist es für den Stadtrat folgerichtig, dass die Stimmbevölkerung auch über den zweiten Zusatzkredit entscheiden kann.

Ziel des Projekts «Cheerstrasse» war seit Beginn der Planungen die Verbesserung des Verkehrsflusses im Raum Bahnhof Littau. Für den Stadtrat ist der Hauptnutzen aus heutiger Sicht, dass die Zufahrt der Linienbusse zum geplanten Bushof massgeblich verbessert wird. Das Projekt ermöglicht auch Synergien im Zusammenhang mit dem von den SBB geplanten Ausbau des Bahnhofs Littau. Zudem kann der Strassenabschnitt vom Bahnübergang zur Thorenbergstrasse zu einer Quartierstrasse mit einem Bruchteil des heutigen Verkehrs umgestaltet werden.

Gleichzeitig stellt der Stadtrat fest, dass das Projekt in einer Gesamtverkehrsbetrachtung nicht zu überzeugen vermag. So bringt die neue Cheerstrasse für den Fuss- und Veloverkehr keine massgeblichen Verbesserungen. Hinzu kommt gemäss dem Stadtrat, dass sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Projekts noch einmal deutlich verschlechtert hat.

 

Respekt vor dem Volkswillen

Als zentrales Argument für die Realisierung des Projekts verbleibt aus Sicht des Stadtrates der Respekt vor dem Volkswillen mit den beiden Volksentscheiden von 2009 und 2017. Der Grosse Stadtrat wird über den zweiten Zusatzkredit und den Antrag, diesen dem obligatorischen Referendum zu unterstellen, am Donnerstag, 24. Juni 2021, entscheiden. Die Volksabstimmung würde voraussichtlich am 26. September 2021 stattfinden. Von 25. Mai bis 23. Juni 2021 findet die öffentliche Auflage des Projekts statt. Die Pläne und Unterlagen können jeweils Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr und 13.30 bis 17 Uhr auf dem Tiefbauamt, Industriestrasse 6, eingesehen werden.

PD

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