Ausstellung zum Durchgangsbahnhof Luzern im Stadthauspark

Eine Ausstellung im Stadthauspark zeigt den Stand der Planungen zum Durchgangsbahnhof Luzern. Zudem werden die Chancen und die Herausforderungen für die Zentralschweiz, den Kanton, die Region und die Stadt Luzern aufgezeigt. Die Ausstellung ist bis 26. August 2022 jeweils von Montag bis Freitag von 7 bis 21 Uhr öffentlich und gratis zugänglich. In der Nacht sowie an den Wochenenden und an Feiertagen ist der Stadthauspark geschlossen.

Bis Ende August können sich Interessierte im Stadthauspark über den Durchgangsbahnhof Luzern informieren. Der Eingang zum Stadthauspark befindet sich am Hirschengraben 17b (Eingang Fundbüro). Bild: Eichenberger-Szenografie

Der Durchgangsbahnhof Luzern stellt die Weichen für mehr Mobilität und ist ein Jahrhundertprojekt für die Zentralschweiz. Er ermöglicht direktere, häufigere und schnellere Verbindungen im S-Bahn-System der Region Luzern und im Fernverkehr. Die SBB haben die Projektierung 2019 im Auftrag des Bundesamtes für Verkehr gestartet. Die nächsten Jahre sind für den Durchgangsbahnhof Luzern ausschlaggebend. Voraussichtlich 2027 wird das Bundesparlament darüber entscheiden, ob er ab zirka 2030 realisiert werden kann. Läuft alles nach Plan, könnte der Durchgangsbahnhof nach einer rund zehnjährigen Bauzeit eröffnet werden.

 

Unter dem See
 

Geplant ist der Durchgangsbahnhof unterhalb des Bahnhofs Luzern. Im zweiten Untergeschoss sollen vier Gleise an zwei 420 Meter langen Mittelperrons gebaut werden. Der rund 3,5 Kilometer lange Dreilindentunnel führt vom Durchgangsbahnhof unter dem See hindurch bis nach Ebikon, wo er in die Bahnlinie Richtung Zürich und Gotthard mündet. In die andere Richtung führt ein doppelspuriger 1,8 Kilometer langer Tunnel unter der Neustadt hindurch Richtung Bern und Basel sowie nach Wolhusen und ins Seetal.

S-Bahn im 15-Minuten-Takt
 

Die neue Streckenführung ermöglicht Angebotsausbauten in der ganzen Zentralschweiz. Ziele sind attraktive, schnelle und dichte Verbindungen, wie zum Beispiel der 15-Minuten-Takt mit der S-Bahn im Agglomerationsraum Luzern. Wolhusen, Sursee und das Seetal sowie die Kantone Obwalden und Nidwalden werden besser angebunden.
 

Heute enden mehrere Zuglinien in Luzern, weil der Bahnhof ein Kopfbahnhof ist. Linien, die durch Luzern führen, verlieren bei der Einfahrt 
in den Bahnhof und beim Wenden Zeit. Der Durchgangsbahnhof ermöglicht es, diese Linien miteinander zu verbinden. So kann beispielsweise ein direkter Intercity Bern–Luzern–Zug entstehen. Künftig werden zwischen Luzern, Rotkreuz und Zürich sechs Fernverkehrszüge und vier S-Bahnen pro Stunde verkehren – heute sind es je zwei. Zudem kann die Fahrzeit verkürzt werden. Der Durchgangsbahnhof schafft auch die Voraussetzungen für mögliche Verbesserungen auf nationaler und internationaler Ebene. Je nach Fahrplangestaltung sind kürzere Fahrzeiten zwischen dem Mittelland, der Westschweiz, Basel, Deutschland und dem Tessin möglich.

Gemeinsam planen
 

Um den grösstmöglichen Nutzen für die Region erzielen zu können, arbeiten die in der Knotenorganisation vereinten Partnerinnen und Partner neben der Planung des Bahnprojektes auch an dessen Integration in das Gesamtverkehrssystem der Region und an der Weiterentwicklung des Stadtzentrums um den Bahnhof Luzern. Der Kanton Luzern hat eine Studie in Auftrag gegeben. Sie soll die Chancen und die Risiken des Durchgangsbahnhofs für das überregionale Verkehrssystem aufzeigen. Der Grosse Stadtrat hat finanzielle und personelle Ressourcen von total 6,9 Millionen Franken bewilligt. Damit sollen die Planungen und die Teilprojekte der städtischen Aufgaben sowie die Begleitung der Partnerprojekte bis 2027 finanziert werden. 

 

Neue Unterführung
 

Unter anderem wird eine zusätzliche Personen- und Velounterführung von der Waldstätterstrasse ins Tribschenquartier geprüft. Diese Unterführung weiter südlich würde die zukünftigen Bahnhofplätze Ost und West verbinden. Sie würde einen weiteren Zugang zum Bahnhof sowohl zu Fuss als auch mit dem Velo ermöglichen und wäre somit eine ideale Ergänzung zur Personenunterführung bei der Habsburgerstrasse.

Neue Velostation?
 

Allenfalls kann in der neuen Personen- und Velounterführung Bahnhof Süd eine Velostation realisiert werden. Diese Möglichkeit soll im Rahmen des Vorprojektes genauer geprüft werden. Weiter will der Stadtrat in den Jahren 2023 und 2024 ein Freiraumkonzept für die Innenstadt erarbeiten und mit einer Testplanung aufzeigen, wie das Gebiet Steghof entwickelt werden soll. Zudem werden Vorstudien zu den Bahnhofräumen Nord, Ost und West ausgelöst. Alle Studien und Planungen werden in den Masterplan Bahnhof einfliessen. Darin werden die Rahmenbedingungen für die langfristige Entwicklung des Gebiets Bahnhof für alle weiteren konkreten Entwicklungsschritte behördenverbindlich festgehalten. 

Weitere Informationen: www.dbl.stadtluzern.ch 

Urs Dossenbach, Kommunikation

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