Aufwertung entlang der Reuss
Der Stadtrat unterstützt die Initiative «Reuss-Oase», macht aber auch gleich klar: Eine neue Badi am Kasernenplatz wird es nicht geben. Auch sonst sind einige Herausforderungen zu meistern.
Der Stadtrat sieht entlang der Reuss wie die Initianten der Initiative «Reuss-Oase: ein Freiraum für alle!». Aufwertungspotenzial im ökologischen Sinne aber auch für die Bevölkerung. «Wir haben bereits jetzt viele übergeordnete Ziele, die in dieselbe Richtung zielen», sagte Baudirektorin Manuela Jost am Freitag an einer Pressekonferenz. In der städtischen Raumstrategie ist beispielsweise ebenfalls aufgeführt, dass es entlang des Reussufers attraktive Wegeverbindungen mit Aufenthaltsorten und Zugängen zum Wasser geben soll. Deshalb unterstützt der Stadtrat die Initiative «Reuss-Oase: Ein Freiraum für alle!».
Vielseitige Bedürfnisse
Ende Jahr haben bereits erste Gespräche bezüglich der Aufwertung des Geissmattparks bei der Geissmattbrücke stattgefunden. Die Rückmeldungen waren gemäss Deborah Arnold, Co-Leiterin Stadtplanung, sehr vielseitig. «Die einen meinten: ‹Aufwertung ja, aber es darf kein einziger Parkplatz verschwinden›, die Surfer fürchten mehr Badegäste, die Anwohnenden wünschen sich allerdings mehr Grünräume und Ruhe. Es hat sehr viele Bedürfnisse. Diese zu koordinieren, ist sehr anspruchsvoll», so Arnold. Mit einer Aufwertung wird der Park natürlich auch für die Jugend interessanter, um sich dort auch am Abend zu treffen. Arnold entgegnet aber: «Es ist sicher nicht das Ziel, dass es durchgehend Bereiche gibt, wo man Party machen kann.»
SLRG rät von Badi ab
Keine grossen Diskussionen wird es wohl bezüglich einer neuen Badi beim Kasernenplatz geben. Bereits vor 100 Jahren gab es verschiedene Badeanstalten entlang der Reuss. Dies waren aber keine Badis, wie man sie heute kennt, sondern dienten den Anwohnenden, um sich zu waschen, da viele Wohnungen noch keine eigenen Duschen hatten. «Da die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft grundsätzlich vom Schwimmen in der Reuss zwischen dem Kasernenplatz und der Sentimatt abrät, wollen wir das nicht mit einer Badi fördern», sagt Deborah Arnold. Da es sich bei der Badi lediglich um eine Anregung zur Überprüfung handelt, kann der Stadtrat der Initiative gemäss Manuela Jost auch zustimmen, wenn er diese Idee ablehnt.
Ein Weg für Spaziergänger:innen
Zwischen Dammgärtli und Reussinsel ist ein durchgehender Reussweg geplant. Einen entsprechenden Variantenentscheid soll der Stadtrat dieses Jahr treffen. Der rechte Reussuferweg soll durchgehend bis zum Lochhof begehbar werden. «Es wird ein Fussweg werden, damit es naturnah und ruhig bleibt», betont Deborah Arnold, denn die Stadt will auch dafür sorgen, dass die Fische von den Menschen nicht überall gestört werden. Gerade im Sommer bei niedrigem Wasserstand werden die Fische durch die Badegäste zusätzlich gestresst. Deshalb will die Stadt in Zusammenarbeit mit der Kooperation des Kantons prüfen, welche Bereiche der Natur vorbehalten bleiben sollen.
Im Bereich des Nordpols ist zudem eine neue Reussüberquerung angedacht – dies vor allem, um den Xylophonweg zu entlasten. Im Bereich der St.-Karli-Brückenköpfe sieht die Stadt zudem eine weitere Möglichkeit für eine Buvette.
Der Grosse Stadtrat wird den Bericht und Antrag am 17. Februar behandeln. Sollte es zu einer Volksabstimmung kommen, würde diese voraussichtlich im Mai stattfinden.
Marcel Habegger