Auch Ebikon schliesst mit einem Plus von über 4 Millionen Franken ab
Die Gemeinderechnung 2021 schliesst mit einem Plus von 4,324 Millionen Franken. Budgetiert war ein Defizit. Zum positiven Ergebnis führte primär ein Sondereffekt.
Die Zahlen sind mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen», sagt Susanne Troesch-Portmann, Gemeinderätin, Departement Finanzen. «Auf den ersten Blick täuscht die Gemeinderechnung 2021 etwas über die angespannte Finanzlage in Ebikon hinweg», sagt sie.
Die Rechnung 2021 schliesst mit einem Überschuss von 4,324 Millionen Franken. Budgetiert war ein Defizit von 3,678 Millionen. Zum positiven Ergebnis führten neben der strengen Budgetdisziplin der Verwaltung und des Gemeinderats zwei Punkte: Aufwandspositionen sind tiefer ausgefallen als erwartet, und es gibt einen Sondereffekt.
Rückstellung über 5 Millionen
«Beim Sondereffekt handelt es sich um die Auflösung einer Rückstellung in Höhe von 5 Millionen Franken», sagt Susanne Troesch-Portmann. Diese 5 Millionen seien für Pensionskassenverpflichtungen vorgesehen gewesen. Ursprünglich habe der Gemeinderat das Ziel verfolgt, die gemeindeeigene Pensionskasse aufzulösen und sich einer anderen anzuschliessen. Susanne Troesch-Portmann erklärt: «Erfreulicherweise wurde per Ende 2021 mit dem Anschluss an eine Sammelstiftung jedoch eine Lösung ohne Kostenfolge gefunden. Deshalb wurde die Rückstellung der 5 Millionen Franken als ausserordentlicher Erfolg verbucht.» Sie betont: «Ohne diesen Betrag hätte die Rechnung zwar deutlich besser als budgetiert, aber noch immer leicht defizitär abgeschlossen.»
In der Abteilung Planung und Bau fiel der Aufwand tiefer aus als erwartet. Aufgrund des budgetlosen Zustands zum Jahresbeginn kam es bei raumplanerischen Aufgaben und Bauvorhaben zu Verzögerungen. Auch in der Abteilung Gesellschaft und Soziales fiel der Aufwand tiefer aus. Etwa im Bereich wirtschaftliche Sozialhilfe (WSH) wurden 1,3 Millionen weniger aufgewendet als budgetiert.
Positiv entwickelten sich die Sondersteuern mit einem Mehrertrag von 1,41 Millionen Franken. Die Grundstückgewinnsteuern sind 690 000 Franken und die Handänderungssteuern 275 000 Franken höher ausgefallen als budgetiert.
Aus den Erbschaftssteuern resultiert mit 550 000 Franken ein überdurchschnittlich hoher Ertrag.
Sorgenkind ordentliche Steuern
«Sorgen bereiten dem Gemeinderat die ordentlichen Steuern», sagt Susanne Troesch-Portmann. «Die 2021 durchgeführte Steuererhöhung führte nicht zu Mehrerträgen im geplanten Ausmass. Gegenüber dem Budget fielen diese um 330 000 Franken tiefer aus.» Auch bei Nachträgen früherer Jahre fehlen 1,1 Millionen Franken. Zudem kam es trotz intensiver Inkassomassnahmen zu Abschreibungen mit Verlustscheinen auf Steuerforderungen von fast 400 000 Franken.
Schwer abschätzbar sind Kosten im Bereich der WSH, die in den kommenden Jahren in Ebikon anfallen. Die aktuellen Zahlen der schweizerischen Sozialhilfestatistik aus 2020 zeigen, dass Ebikon mit einer Sozialhilfequote von 3,5 Prozent deutlich über dem kantonalen Schnitt von 2,4 Prozent liegt. Weiter ist die Sozialhilfequote der Gemeinde Ebikon seit 2012 gestiegen (2,9 Prozent), und es ist möglich, dass dieser Trend anhält.
Parallel dazu wird es in den kommenden Jahren dringend notwendige Investitionen geben. Namentlich für den geplanten Neubau im Schulzentrum Ost (Schulhaus Höfli) mit Grobkosten von 44 Millionen Franken. Auch die Schulraumplanung Zentrum sowie die Optimierung der Zentrumsgestaltung werden kostenintensive Investitionen erfordern.
«Insgesamt stärkt die positive Rechnung die Gemeinde Ebikon auf ihrem Weg in die Zukunft», sagt Susanne Troesch-Portmann. Dennoch sieht sie, wie auch der Gesamtgemeinderat, die anstehenden Investitionen mit dem nötigen Respekt: «Zeitgemässe Schulanlagen und ein ansprechendes Ortszentrum sind wichtig, um die Attraktivität der Gemeinde Ebikon für Einwohner:innen zu erhalten und zu verbessern.»
PD