Altersheim Kirchfeld: Zürcher Architekten gewinnen Wettbewerb

Bob Gysin Partner (BGP) Architekten und Noa Landschaftsarchitektur heissen die Architekten des Neubaus beim Alterszentrum Kirchfeld.

Aussenperspektive der Piazza mit dem Neubau Kirchfeld 2 auf der rechten Seite. Bild: PD

Das bestehende rosarote Gebäude Kirchfeld 2 wird durch einen dreigeschossigen Neubau mit zwei leicht versetzten Flügeln ersetzt. Das Erdgeschoss besteht aus vielseitigen öffentlichen Dienstleistungen wie Coiffure, Podologie, Dentalhygiene, Physiotherapie, Fitness und ärztlichen Behandlungsräumen. Mit einem Tages- und Nachtzentrum zur Entlastung von betreuenden und pflegenden Angehörigen wird ein viel nachgefragtes neues Angebot geschaffen.

Zwei Pflegewohngruppen mit je 14 Plätzen werden speziell auf Bedürfnisse von demenziell erkrankten Menschen gebaut, inklusive Rundläufen und weglaufgeschützten, grossen Gartens. Je 14 Plätze sind für betreutes Wohnen und eine Geriatrie geplant. Mit einer Gerontopsychiatrie mit 14 Plätzen wird ein regionales Angebot geschaffen, das sich auf ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen spezialisiert. Sämtliche Pflegewohngruppen verfügen über eine Kochinsel mit offenem Wohn- und Essbereich, dazu kommen wohnliche Aufenthaltsnischen. Alle Zimmer sind mit WC und Dusche ausgerüstet. Die Zimmer, ausser Demenz- und Gerontopsychiatrieabteilung, verfügen über eine eigene Loggia, einzelne Zimmer sind als Ehepaarzimmer mit Verbindungstüre flexibel nutzbar.

 

21 Alterswohnungen

In einem zweiten, separaten Neubau sind 21 pflegenahe Alterswohnungen geplant, alle mit eigener Küche, Loggia und komplett barrierefrei. Dieses Angebot ist ideal für ältere Menschen, die selbstständig bleiben wollen, teilweise Pflege benötigen und dennoch von der Sicherheit profitieren möchten, da die Pflege im Notfall während 24 Stunden auf dem Areal präsent ist. Es richtet sich beispielsweise an Paare, bei denen die eine Person körperlich und geistig noch fit ist, derweil die andere Person Pflege braucht, etwa wegen Demenz. Der Vorteil: Das Paar kann weiterhin zusammenwohnen und muss nicht ins Pflegeheim, profitiert aber vom ganzen Service des Kirchfelds.

Von den 1½-, 2- und 2½-Zimmer-Wohnungen mit 40 bis 70 m2 sollen 50 Prozent mittels Ergänzungsleistungen finanzierbar und prioritär für Horwer:innen zur Verfügung stehen. Die zwei Neubauten sind unterirdisch miteinander sowie mit dem bestehenden Haupthaus Kirchfeld 1 verbunden. 

 

Ein Platz der Begegnungen

Zur Erlangung des qualitativ hochwertigen Projektvorschlags und zur Evaluierung des Planerteams wurde in vergangenen Monaten ein Studienauftrag im selektiven Verfahren durchgeführt. Nach einer Präqualifikation wurden acht Teams eingeladen, Ideen in zwei Phasen zu präsentieren. Nach begleiteter Zwischenbesprechung setzten sich in der Schlusspräsentation das Team Bob Gysin Partner (BGP) Architekten und Noa Landschaftsarchitektur, beide aus Zürich, durch. Herzstück des Projektes «Egli» ist ein piazzaähnlicher Dorfplatz, der den aktuellen Strassenraum vom Kirchfeld bewusst zur Begegnungszone mit hoher Aufenthaltsqualität umgestaltet. Hier treffen Bewohnende vom Pflegezentrum auf Spaziergänger:innen, Kinder der Kita und ihre Eltern auf Mieter:innen der Alterswohnungen und Gäste vom öffentlichen Restaurant auf Nachbar:innen aus dem Quartier.

PD

Weitere Artikel zu «Region», die sie interessieren könnten

Region26.02.2024

Adieu, «Anzeiger Luzern»

Vom englischen Königshaus, von einem Podium unter Polizeischutz, Weltstars wie Anne-Sophie Mutter oder Joss Stone bis zum «falschen» Barenboim: Nach vielen…
Stadt Luzern: besseres Rechnungsergebnis
Region26.02.2024

Stadt Luzern: besseres Rechnungsergebnis

Für das Jahr 2023 verzeichnet die Stadt Luzern einen Gewinn von 80 Mio. Franken, obwohl ein Verlust von 31,2 Mio. Franken budgetiert war.
Tourismus Luzern: fast komplette Erholung
Region26.02.2024

Tourismus Luzern: fast komplette Erholung

In der Stadt Luzern haben im Jahr 2023 20,8 Prozent mehr Gäste übernachtet als im Vorjahr und 3,9 Prozent weniger als 2019.