Von der grossen Liebe und ungelebten Träumen

Die Schweizer Starregisseurin Bettina Oberli inszeniert am Luzerner Theater mit «Eugen Onegin» erstmals eine Oper.

Ein Ja zur Liebe und zum Leben: Tschaikowskis «Eugen Onegin». Bild: Ingo Hoehn

Bereits im März 2020 sollte «Eugen Onegin» auf die Bühne des Luzerner Theaters kommen, musste aber aus bekannten Gründen abgesagt werden. Nach langem Warten feiert Tschaikow­skis kraftvolle und populäre Oper am 30. September mit neuem Ensemble und in überarbeiteter Inszenierung doch noch ihre Premiere.

«Eugen Onegin» ist eine Geschichte über die grosse Liebe, aber auch über ­ungelebte Träume und den falschen Zeitpunkt im Leben. Als die junge, schwärmerische Tatjana dem kühlen Dandy Eugen Onegin ihre Liebe gesteht, weist er sie ab. Bei einem Wiedersehen Jahre später ist sie eine vornehme Dame, verheiratet mit dem Fürsten Gremin. Alte Gefühle flackern auf, und Onegin versucht nun seinerseits, sie für sich zu gewinnen – doch die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen …

Das sehnsuchtsvolle Heraufbeschwören der Vergangenheit und die damit verbundene Tragik, dass die grosse Liebe aus eigenem Verschulden unerfüllt bleibt, ­ziehen sich wehmütig durch das Stück. «Als Zuschauer:in kann man sich sofort in die Protagonist:innen hineinversetzen, denn sie fühlen Emotionen, die wir alle kennen», erklärt Bettina Oberli. Die Schweizer Regisseurin wurde mit ihrem Spielfilm «Die Herbstzeitlosen» weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt, aktuell ist ihre Miniserie «Emma lügt» im SRF zu ­sehen. Mit «Eugen Onegin» inszeniert sie zum ersten Mal eine Oper.

Im Fokus von Oberlis Inszenierung steht die Figur der Tatjana. Sie entwickelt sich im Lauf der Handlung von einem naiven Mädchen hin zu einer selbstbewussten Frau. «Ich lese und inszeniere Tatjanas Geschichte letztlich als ein Ja zu der Liebe und zum Leben. Die grösste Freiheit ist diejenige, selbst eine Wahl zu treffen, und genau das tut die Protagonistin am Ende der Oper», so Oberli.

Box: «Eugen Onegin» 
Fr, 30. September, um 19.30 Uhr Premiere in der Box des Luzerner Theaters. 
Weitere Infos und Tickets: www.luzernertheater.ch / 041 228 14 14. 

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