«Tränen vor Lachen und Rührung»
Die Schweizer Premiere des Musicals «Greatest Days» verspricht musikalische Nostalgie in einer aktuellen Geschichte. Le-Théâtre-Co-Leiter Andréas Härry hegt Vorfreude.
Was zeichnet «Greatest Days» aus?
Sie erwarten jetzt, dass ich sage: die Musik von «Take That». Aber die ist der mitreissende Bonus auf ein Buch, eine Story, die hochklassig geschrieben sind. Die begeisterten Kritiken bisheriger Spielorte lügen nicht.
Was macht die Qualität der Geschichte aus?
Tränen vor Lachen und Tränen der Rührung wechseln sich ab. Der Plot: Teenie-Freundinnen, Vollblut-Fans «der Band», gehen 1994 an ein Konzert. Da passiert ein Schicksalsschlag. 2023 treffen sie sich erstmals wieder, schauen auf ihr aktuelles Leben – und zurück. Da wird mächtig rausgetischt. Dialoge voller Witz und Emotionen werden unterbrochen oder hinterlegt von den Welthits von «Take That», herrlich gesungen und vertanzt von fünf britischen Boys, begleitet von der Le- Théâtre-Band.
«Greatest Days» ist ein West-End-Musical, sie spielen es auf Schweizerdeutsch.
Natürlich nur die Dialoge, die Songs erklingen Originalenglisch. Ja, wir wollen, dass die sehr gefühlvolle Story unser Publikum heftig berührt – und das funktioniert noch besser in der Sprache, die uns im Alltag begleitet. Den typischen, deftigen englischen Humor konnten wir grösstenteils «hinüberretten», ergänzt mit Lokalkolorit. Denn unser Musical spielt in Emmen anstatt in Manchester.
Sie haben’s erwähnt: Die fünf Jungs, die «Take That» darstellen, sind Briten.
Diese Rollen mit Deutschsprechenden zu besetzen, das geht einfach nicht, so gut ihr Englisch auch sein mag. Die Färbung der Songtexte, der ganze Habitus, muss «britisch» sein. So hat Le Théâtre im Frühling erstmals eine Audition in London durchgeführt. Wir haben fünf tolle Jungs für unsere Show gefunden.
Alle Schauspielenden müssen aber Schweizer:innen sein.
Wir konnten ein grossartiges Ensemble zusammenstellen von «Schwiizerdütsch» sprechenden Darsteller:innen, darunter auch bestbekannte der Musicalszene wie die Zugerin Isabelle Flachsmann. Oder «unsere» Irène Straub, mit der ich zusammen auch das Buch übersetzt habe.
«Take That»-Fans von damals haben heute ein gewisses Alter. Spricht das Musical auch Jüngere an?
Ich bin überrascht, wie präsent Songs wie «Shine», «Back for Good», «Relight my Fire» und weitere bei den unter Dreissigjährigen sind. Das sind zeitlose Pop-Hymnen, Ohrwürmer der Höchstklasse. Wir werden am Schluss jeder Show eine grosse Nineties-Party im Le Théâtre erleben.*
«Greatest Days» – s’offizielle «Take That»-Musical:
von 14. Dezember 2023 bis 21. Januar 2024 im Le Théâtre, Emmen. Kombi-Angebote Nachtessen/Musical, Spezialvorstellung an Silvester. Infos und VV: www.le-theatre.ch