Starkes Schauspiel am Luzerner Theater

Im Mai gibt es zwei spannende Schauspielproduktionen auf der Bühne des Luzerner Theaters zu entdecken.

In «Kunst» dreht sich alles um die titelgebende Materie. Bild: Ingo Höhn

Die Schauspielsparte des Luzerner Theaters meldete sich mit den Premieren von «Kunst» und «Schilten» eindrücklich zurück. Im Mai geht es nun nicht minder spannend weiter mit der langersehnten Premiere von «Tell – eine wahre Geschichte».

Das Stück aus der Feder von Christian Winkler und inszeniert von Regisseur Franz von Strolchen nähert sich dem Schweizer Nationalhelden Tell für einmal aus einer ganz anderen Perspektive: Der Gründungsmythos wird als moderne Vater-Sohn-Beziehung erzählt, in der Tell als Vater regelmässig daran scheitert, seinem Sohn die Welt zu erklären. Nachhaltig traumatisiert durch seinen Mord an Gessler, ist Tell eine Figur mit Fehlern und Zweifeln, der in einer postapokalyptischen Welt einen Platz für sich und seinen Sohn sucht. «Tell – eine wahre Geschichte» war im Rahmen des Onlineprogramms bereits als verkürzte Filmversion zu sehen. Das ganze Stück gibt es ab dem 9. Mai nun endlich auch live als Bühnenfassung!

Bis es so weit ist, lädt die international besetzte Produktion «Kunst» dazu ein, sich ausgiebig mit ihrer titelgebenden Materie zu beschäftigen. Dabei geht es nicht zuletzt um die Schwierigkeit, Kunst zu greifen, einzugrenzen und zu definieren, aber auch darum, welchen Platz die Kunst in der Gesellschaft überhaupt einnimmt. Immer wieder fliessen visuelle Bezüge zu Kunstwerken aus der Geschichte und Gegenwart ein. 

Die Regie übernehmen die aus Estland stammenden Ene-Liis Semper und Tiit Ojasoo, die eng mit dem Schauspiel des Luzerner Theaters verbunden sind. Vier Schauspieler und eine Schauspielerin tragen dieses performative Stück mit äusserst starkem und körperbetontem Spiel aus dem «White Cube» ins Publikum. 

Ein Stück, das viele Fragen aufwirft und zum Nachdenken über Kunst anregt. Alle Informationen zu Spielplan und Tickets unter luzernertheater.ch.

PD

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