Rudolf Stüssi: «Schweiz schräg»

Schräge Stadtbilder sind zu meinem Wahrzeichen geworden, basierend auf einer eigens entwickelten Perspektive, die ich die 5. Perspektive nenne. Es ist mir wichtig, Bewegung und Dynamik in ein Bild zu bringen und die Tyrannei des Rechtecks dabei zu untergraben. Aber auch Humor, ein Element von Tanz und die Varianten einer Symphonie sowie die Zersplitterung der modernen Welt spielen wichtige Rollen. Starke Farben, Lichtspiele, surrealistische Zusammensetzungen, menschliche Züge, Verschiebungen, abstrakte Formen sind alles Teil meiner Bildgestaltung. Ich sehe die Architektur als Produkt des Menschen mit all dessen Charakteristiken, Schwächen, Moden und Alterserscheinungen. Ich male gegenständlich, aber nicht realistisch, versuche, das Vertraute so zu bringen, wie man es noch nie gesehen hat.

Die Schweiz wird immer wieder als geradlinig, nüchtern, ordentlich wahrgenommen. Aber das hier ist anders. Wie nennt man eine solche Kunstrichtung? Schräg eben. Beim Buch geht es darum, die besten meiner in über 40 Jahren gemalten Ölbilder und Aquarelle von Orten und Landschaften der Schweiz zusammen mit 16 autobiografischen Künstlergeschichten in verschiedenen Schweizer Ortschaften zu veröffentlichen. Es ist ein umfassendes Werk, ein Meilenstein in meinem Schaffen, das es sowohl auf Einheimische als auch auf Touristen absieht, die etwas anderes und Künstlerischeres wollen. Das zweisprachige Buch (auf Deutsch/Englisch) umfasst mehr als 110 Abbildungen und 16 Geschichten auf 140 Seiten. Der Preis beträgt 29 Franken. Das Buch wird unterstützt vom Kulturamt des Kantons Graubünden und von der Graubündner Kantonalbank. Geplant sind Ausstellungen in Ascona und im Hans-Giger-Museum. Die Lancierung wird mit einer Ausstellung begleitet mit Bildern aus dem Buch. Begegnen Sie dem Künstler am Samstag, 3. September, von 12 bis 15 Uhr. Ausstellungsdauer: 3. bis 17. September im Pigmento, Schwanenplatz, ­Luzern, www.pigmento.ch.