Neuer Anlauf für Modulkredit

Am zweiten runden Tisch hat der Stadtrat seine Bedenken über fasnächtliche Veranstaltungen im Jahr 2021 geäussert. Die Organisationen zeigen Verständnis, wollen die Tür jedoch einen Spalt offen halten.

Der Stadtrat will auch keine Fasnacht in den Restaurants wie etwa die «Värslibrönzlete». Bild: Andréas Härry

Der Luzerner Stadtrat hat sich am zweiten runden Tisch mit dem Kanton und verschiedenen Fasnachtsorganisationen klar gegen eine Fasnacht 2021 ausgesprochen. «Jetzt geht es darum, ein klares Zeichen zu setzen und einen weiteren Lockdown zu verhindern», sagt Umwelt- und Mobilitätsdirektor Adrian Borgula. 

Zahlreiche Fasnachtsorganisationen haben mehrere Anlässe wie etwa die Umzüge oder Tagwache bereits vor Wochen abgesagt. Die meisten Zünfte und Gesellschaften suchten aber bisher nach Alternativen, um doch noch eine Fasnacht durchzuführen. Der Stadtrat geht aber aufgrund der heutigen epidemiologischen Lage davon aus, dass im Februar 2021 gar nichts stattfinden kann. Die Regierung will mit der frühen Stellungnahme aufkommende Hoffnungen und Vorbereitungen nicht ins Leere laufen lassen. «Angesichts der aktuellen epidemiologischen Lage sowie der aktuell geltenden gesetzlichen Bestimmungen von Bund und Kanton können Organisatorinnen und Organisatoren von Fasnachts-Grossveranstaltungen die Schutzkonzepte nicht gewährleisten», sagt Adrian Borgula. Die aktuellen Bestimmungen lassen gemäss dem Stadtrat auch wildes fasnächtliches Treiben nicht zu. «Es wäre nicht vernünftig, so eine Fasnacht durchzuführen», sagt Borgula. Die Fasnachtsorganisationen zeigen Verständnis für die Haltung der Stadt, dass unter den aktuellen Bedingungen die Durchführung der Fasnacht nicht realistisch ist. 

 

Fasnacht als Superspreader-Event?

Für kleinere Veranstaltungen wollen sie die Türe aber dennoch einen Spalt offen lassen, sollte sich die epidemiologische Lage bis im Februar wider Erwarten doch positiv entwickeln. Der Stadtrat fürchtet jedoch die Auswirkungen, die eine Fasnacht haben könnte. «Sie könnte entsprechend ihrem wilden und chaotischen Wesen zu einem Anlass mit sehr vielen Ansteckungen werden, wo eine Verbreitung der Krankheit gleich wieder einen Aufschwung erhalten könnte», befürchtet Borgula. Der Stadtrat sieht zwar die soziale Wichtigkeit der Fasnacht und der ganzen Vorbereitungen: «Ich denke aber nicht, dass wir uns in Schwierigkeiten stürzen, wenn es ein Jahr keine Fasnacht gibt. Nun geht es um mehr. Die Gesundheit kommt an erster Stelle.»

 

Hoffnungen nicht ganz begraben

Das Lozärner Fasnachtskomitee hatte seine Anlässe bereits vor dem zweiten runden Tisch abgesagt. Die Fasnacht 2021 konzentriert sich momentan einzig auf das Fasnachtsmagazin. «Wir hoffen, dass wir zumindest so etwas fasnächtliche Stimmung verbreiten können», sagt LFK-Sprecher Peti Federer. «Heute sollte man nicht darüber diskutieren, ob gar nichts stattfinden kann», so Federer weiter. Seine Hoffnung, dass Veranstaltungen wie die «Värslibrönzlete», bei der er Mitorganisator ist, doch noch stattfinden könnten, ist noch nicht ganz gestorben. 

«Öffentliche Anlässe wird es von uns in diesem Jahr keine geben», gibt Bruno Spörri, Präsident der Wey-Zunft, bekannt. Die Wey-Zunft musste auch ihre Generalversammlung vom kommenden Freitag verschieben. Spörri will aber zu einem späteren Zeitpunkt mit den Altersheimen abklären, ob die Bescherungsfahrten in irgendeiner Form möglich sind. 

Alexander Stadelmann, Sprecher der Zunft zu Safran, zeigt Verständnis für den Entscheid des Stadtrats. «Aus heutiger Sicht konnte der Stadtrat nicht anders entscheiden. Es war auch richtig, dies jetzt zu kommunizieren», so Stadelmann. «Ob eine Fasnacht in einem kleineren Rahmen möglich ist, wird sich wohl erst Mitte Januar zeigen. Etwas zu erzwingen, wäre sicher falsch, wir haben alle eine Verantwortung zu tragen», meint Alexander Stadelmann weiter.

Marcel Habegger/PD

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