Mutter, Schwester, Vivandière
Zum Welttag der Frau vom 8. März fokussiert das Bourbaki-Panorama die Rollen, Hoffnungen und Zukunftsperspektiven der Frauen um 1871.
Die Frauen sind in Edouard Castres Monumentalwerk aus dem Jahr 1881 spärlich vertreten und entsprechen dem bürgerlichen Ideal ihrer Zeit: Dem patriotischen, freiheitsliebenden und erwerbstätigen Mann stehen sie als fürsorgliches, unterstützendes und mitfühlendes Supplement zur Seite. Diese Auffassung von Komplementarität war zentral für das 19. Jahrhundert. Neben der klassischen Darstellung der anteilnehmenden «Schwester» finden sich auf dem Riesenrundbild allerdings weitere, zuweilen überraschende Ansichten und Botschaften, und das weibliche Prinzip spielt zweifelsohne eine elementare Rolle. Ob Wirtin, Sanitäterin oder Marketenderin – die Bourbaki-Frauen kommen in sämtlichen Rollen bemerkenswert eigenständig daher.
Frauen und Frieden
Wie die Botschaft der immensen Malerei zelebriert auch das im Rundbild dargestellte Verhältnis der Geschlechter Ausgleich und Harmonie. Selbst Rotkreuzhelfer, ist der Maler Edouard Castres wie sein Idol Henry Dunant überzeugt von der befriedenden Wirkung weiblicher Eigenschaften: Für eine friedfertige Gesellschaft ist der Ausgleich von Gewalt und Frieden elementar und die Aufwertung des weiblichen Prinzips unabdingbar. Castres repräsentiert dieses Ethos in immenser Dimension: Anstelle des Kriegs tritt im Bourbaki-Panorama eine in Fürsorge, Mitgefühl und Frieden vereinte Gemeinschaft auf.
Anerkennung und Würdigung
Mit ihren explizit weiblichen Eigenschaften finden die Frauen im Bourbaki-Panorama zu Anerkennung und Würdigung. Henry Dunant war überzeugt: Die Gerechtigkeit erfordert dringlich die Gleichstellung der Geschlechter. Erkunden Sie mit uns die Rollen, Hoffnungen und Zukunftsperspektiven der Frauen um 1871 und reflektieren Sie über Rechte, Regeln und Ränge – von damals bis heute! Sonntag, 6. März, 11 bis 12 Uhr, Bourbaki-Panorama, Löwenplatz 11. bourbakipanorama.ch.
PD
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