Leere Hotelbetten bedrohen Vielfalt

Luzern Hotels hat mit der Aktion «Einleuchtend» auf dem Schwanenplatz ein Mahnmal für im Jahr 2020 entfallene Veranstaltungen in der Stadt gesetzt.

Leere Betten sollen auf die Konsequenzen für die Luzerner Kulturvielfalt hinweisen. Bild: PD

Im Zuge der Corona-Krise sind die weltweiten Touristenströme eingebrochen. Luzern als Stadt mit internationaler Ausstrahlung trifft diese Entwicklung besonders hart. Dies hat nicht bloss wirtschaftliche Folgen, sondern verwüstet auch zunehmend die Luzerner Veranstaltungs- und Kulturlandschaft. Aufgrund fehlender Finanzierungsmöglichkeiten seitens des Gastgewerbes muss die Bevölkerung auf zahlreiche Veranstaltungen verzichten. Um diesem Fakt symbolisch Ausdruck zu verleihen, hat Luzern Hotels auf dem Schwanenplatz leere Hotelbetten als Mahnmal für abgesagte Veranstaltungen platziert. Damit soll die Bevölkerung an das Engagement der Hoteliers zugunsten der Vielfalt der Stadt aufmerksam gemacht werden. Die Stadt Luzern und ihre Hoteliers haben ihre Krisenfestigkeit schon mehrfach unter Beweis gestellt. «Doch jetzt muss rasch gehandelt werden, da mit fehlenden Übernachtungen und Restaurantbesuchern, Seminaren, Events und auch dem Barbetrieb sämtliche Ertragspfeiler wegfallen», meint Mike Hauser, Inhaber des Hotels Schweizerhof in Luzern.

 

Etablierte Events sind betroffen

«Der Tourismus bringt die Stadt auch für ihre Bevölkerung zum Leuchten», meint Alessandro Pedrazzetti, Inhaber des Hotels Continental Park in Luzern. Stellvertretend für zahlreiche von Hotelbetrieben und somit indirekt von Touristen mitfinanzierte Events in der Stadt stehen denn auch das Retro Festival sowie das traditionelle Neujahrszauber-Feuerwerk, welche mangels finanzieller Mittel nicht durchgeführt werden können. Auch wenn die Folgen von Overtourism in der Stadt ernst genommen werden müssen, tragen ausländische Gäste entscheidend dazu bei, das Stadtleben in Luzern attraktiv zu gestalten und zu erhalten.

Neben der drohenden kulturellen Wüste für Luzern gehe es für viele Hotelbetriebe mittlerweile auch um das nackte Überleben. Umso wichtiger sei, dass sich «nationale und kantonale Hilfspakete für die Branche optimal ergänzen», sagt Hotellerie-Suisse Präsident Andreas Züllig.

Während der nationale Dachverband Härtefallhilfen von 500 Millionen Franken für die Branche oder die Nutzung von Schnelltests anstelle von Quarantäneregelungen fordert, konzentriert sich Luzern Hotels auf den kantonalen Unterstützungsbedarf. Neben finanziellen Hilfsprogrammen für Hotellerie und Gastronomie soll ein entsprechendes Paket ein klares Bekenntnis zum Tourismus in der Region sowie Marketingbeiträge für Luzern Tourismus beinhalten. «Ohne entsprechende Unterstützung sind allein in der Zentralschweiz 12 000 Arbeitsplätze und bis 500 Lehrstellen in akuter Gefahr, viele davon in der Stadt Luzern», bilanziert Luzern-Hotels-Präsident Conrad Meier zum Schluss.

PD

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