Kleiner, anders, länger

Mit sanfter Freude und viel Zuversicht präsentiert B-Sides das Format und das Programm der 16. Ausgabe. Im Juni geht das Festival auf dem Sonnenberg über die Bühne, los geht es aber schon früher.

Beim Festival von 16. bis 19. Juni werden die Besucherinnen und Besucher voraussichtlich in drei Sektoren eingeteilt. Bild: Pawel Streit (Archiv)

Wie kann im Sommer dieses Jahres ein Festival stattfinden? Das beschäftigt nicht nur Bundesbern, sondern seit vielen Monaten auch die betroffenen Veranstalterinnen und Veranstalter. Darauf weiss noch niemand eine sichere Antwort, doch präsentieren die Macherinnen und Macher vom B-Sides Festival ein Format, von dem mit Zuversicht davon ausgegangen werden darf, dass es über die Bühne gehen kann. Auf dem Programm stehen insgesamt 15 Konzerte über vier Tage sowie ein Familien- und Rahmenprogramm. Pro Tag erhalten 900 Besucherinnen und Besucher Zutritt, die in drei Sektoren Platz finden. Damit soll nicht nur ein entdeckungsreiches Festivalerlebnis geboten, sondern auch eine sichere Umgebung für alle Beteiligten gewährleistet werden. Sollten es die Bestimmungen im Juni zulassen, würden die Sektoren voraussichtlich aufgehoben.

 

Vieles wird von 2020 nachgeholt

Am B-Sides Festival zu Gast sind zahlreiche Bands sowie Musikerinnen und Musiker, welche den Sonnenberg bereits vor einem Jahr bespielt hätten. Kush K zum Beispiel, deren Album «Lotophagi» soeben zum «IndieSuisse Album of the Year» gewählt wurde. Liebhaberinnen und Liebhaber von Gitarrenmusik dürfen sich auf One Sentence, Supervisor, Blind Butcher und Blind Boy de Vita freuen. Mit vierarmiger Unterstützung an den Drums feiern Peter Kernel am B-Sides ihre fünfzehnjährige Bandgeschichte. Das dürfte auch das Trio von Omni Selassi interessieren, das ebenfalls mit doppelter Schlagzeugbesetzung zu begeistern weiss.

Freundinnen und Freunde des Sprechgesangs kommen gleich mehrfach auf ihre Kosten. Mavi Phoenix aus Österreich gehört ebenso zum Line-up wie der Berner Rapper Tommy Vercetti. Mit La Gale und KT Gorique gastieren zwei Rapperinnen aus der Romandie auf dem Sonnenberg, welche das Festival nach ihren Sets mit einer gemeinsamen Freestyle Session abschliessen.

Mit Spannung erwartet werden darf auch der Auftritt von Laurin Buser und Fatima Moumouni, die 2019 die deutschsprachigen Poetry-Slam-Teammeisterschaften gewannen und spätestens beim Virus Bounce Cyper im vergangenen Jahr bewiesen, dass sie auch zu Beats gut reimen können. Mit Amami und Bandit Voyage erwartet das Publikum zwei weitere Duos, beide stammen aus Genf.

 

Experimente zum Start

Zum Festivalauftakt am Mittwoch gastiert das Projekt «D’jakalo» auf dem Sonnenberg, bei dem sich Profis aus der Kreativszene und Bewohnerinnen und Bewohner aus Luzern mit Migrationshintergrund für musikalische und tänzerische Experimente treffen. Das Projekt wird von Manon Fantini kuratiert und zusammen mit dem Südpol realisiert. Das Mittwochsprogramm wird im Verlaufe der nächsten Wochen komplettiert. So viel sei allerdings vorweggenommen: Die noch nicht bestätigten Acts dürften für viel Begeisterung sorgen.

 

Maikonzerte in der Pfarrei

Zum Auftakt der einleitenden Veranstaltungsreihe präsentiert das B-Sides Festival am 13. und 14. Mai gemeinsam mit dem Südpol zwei Konzerte in der Pfarrei Bruder Klaus in Kriens: Zu Gast sind die deutsch-bulgarische Sängerin und Komponistin Lisa Morgenstern mit dem Luzerner Duo Jon Hood am Donnerstag sowie der soeben mit dem Artist Award der Swiss Music Awards ausgezeichnete Trummer am Freitag. Lisa Morgenstern und Jon Hood residieren davor im Südpol und erarbeiten eine gemeinsame Show. Vom 21. bis am 24. Mai ist B-Sides zu Gast bei der Klangwelt Toggenburg und präsentiert mit Simone Felber und Simone Aubert (Tout Bleu, Hyperculte) ein weiteres Residenz-Projekt. Am 29. Mai folgt ein letztes Warm-up: Gemeinsam mit Radio 3fach wird ein Konzert an der Volière veranstaltet. Das Luzerner Kultur- und Ausbildungsradio begleitet das Festival zudem mit zwei Talks zum Thema Inklusion.

Das Familienprogramm am Samstagnachmittag wird bunt wie gewohnt. Gross und Klein erwartet Auftritte von Triplette, Robot und El Ritschi, ein Klang- und Kunstparcours von Simon Wunderlin und Anina Gruhn (Museum im Bellpark) sowie Workshops von und mit Radio 3fach, Tschuttiheftli, Curaprox und Buttomat. Bereits am Mittwochnachmittag findet im Bellpark für Familien ein Programm mit Cello Inferno statt.

 

Tickets und Vorverkauf

Tickets gibt es ausschliesslich via Petzi. Käuferinnen und Käufer können einen Sektor auswählen und haben die Möglichkeit, bis zu vier Tickets pro Abend zu erwerben. Tickets für die Konzerte in der Pfarrei Bruder Klaus gelangen erst in den Vorverkauf, wenn klar ist, wie viele Personen zugelassen sind. Sollte das Festival abgesagt werden müssen, werden alle Tickets zurückerstattet. Mehrtagespässe werden nicht angeboten.

PD

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