Klangperformance im Gletschergarten Luzern

Die Live-Klangperformance «I am not alone» setzt sich mit der über 2000 Jahre alten antiken Balkanroute Via Egnatia auseinander.

Diese professionellen Musikerinnen und Musiker sind spezialisiert in zeitgenössischer Musik. Bild: PD

Auf dieser berühmten Strasse waren die Menschen während Jahrhunderten in Gefährten, auf Lasttieren oder zu Fuss unterwegs. Das siebenköpfige Musikensemble kreiert am 24. Oktober zwischen 14 und 17 Uhr in der neu eröffneten Felsenwelt des Gletschergartens Luzern eine musikalische Live-Performance. Wie die dort freigelegten Gesteinsschichten überlagern sich in der Performance die verschiedenen Geschichten, Klänge und Geräusche dieser berühmten Strasse. Dazu kommen die narrativen und akustischen Elemente, die das Ensemble im Verlauf der Aufführungen in den anderen Museen in der Schweiz entwickelt hat. Das Publikum ist frei zu kommen und zu gehen, wie es ihm beliebt.

Der Performance, die bis Ende 2021 in 16 verschiedenen Museen der Schweiz gezeigt wird, liegen zum einen Gespräche zugrunde, die mit der lokalen Bevölkerung im Rahmen einer Forschungsreise geführt wurden. Zum anderen steuern Literaturschaffende aus der Schweiz poetische Gedanken in schriftlicher Form bei. Die Performance erzählt von verschiedenen Reiseerlebnissen und verarbeitet narrative und akustische Fundstücke von der berühmten antiken Strasse durch den Westbalkan nach Konstantinopel. Das Publikum ist herzlich eingeladen, sich am akustischen Geschehen zu beteiligen und zusammen mit den Musikerinnen und Musikern an der imaginären Route der Via Egnatia zu weben. 

Als Chronistin wird Martina Clavadetscher eigens für die Aufführung im Gletschergarten Luzern einen literarischen Beitrag schreiben. Martina Clavadetscher ist Autorin und Dramatikerin. Nach ihrem Studium der deutschen Literatur, Linguistik und Philosophie war sie Hausautorin am Luzerner Theater, gewann den Essener Autorenpreis und war für den Heidelberger Stückemarkt nominiert. Ihr Débutroman «Knochenlieder» stand 2017 auf der Shortlist des Schweizer Buchpreises. Ihr zweiter Roman «Die Erfindung des Ungehorsams» wurde 2021 ebenfalls für den Schweizer Buchpreis nominiert. Wem selbst längere Entdeckungsreisen fehlen, der kann am 24. Oktober 2021 zwischen 14 und 17 Uhr im Gletschergarten Luzern der imaginären Erweiterung der Via Egnatia folgen. Das Publikum kann selber entscheiden, wie lange es dem Geschehen beiwohnen will. Auftauchen können ein goldenes Ei, Alexander der Grosse, Schafherden, Wassermelonenplantagen, alte Götter, Touristen und unerwartete Sturmwinde.

PD

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