«Ich bin richtig chribelig»

Mit 23 Jahren hat Sophia Aregger aus Buttisholz ihr erstes grosses Musicaldebüt. Am 11. Dezember feiert die Luzernerin mit «Der Ball» im Le Théâtre Premiere.

Die Buttisholzerin Sophia Aregger (im Vordergrund) spielt im Musical «Der Ball» eine Mitschülerin der Hauptdarstellerinnen. Bild: Ingo Hoehn

«Ich bin richtig chribelig, wieder auf der Bühne zu stehen», sagt Sophia Aregger mit Vorfreude in der Stimme. Über fast zwei Jahre ist es her, dass die junge Tänzerin zuletzt vor Publikum auftrat. Als sie 2020 ihr dreijähriges Bühnen-Tanzstudium in London abschloss, waren alle Theater und Showbühnen pandemiebedingt geschlossen. Der berufliche Einstieg in eine Produktion musste warten. «Ich hatte aber das Glück, dass ich diese Zeit in meiner alten Ballettschule in Kriens mit einem Job als Tanzlehrerin überbrücken konnte», erzählt die gebürtige Luzernerin aus Buttisholz. Das Warten hat sich gelohnt: Mit 23 Jahren hat sich Sophia Aregger nun ihr erstes professionelles Musicalengagement ergattert. 

 

Coole Musik und viele Emotionen

Mit dem Musical «Der Ball» feiert sie am 11. Dezember im Le Théâtre in Emmenbrücke Premiere. Ein Broadway-Hit, der in einer Schweizer Version neu inszeniert wird. Das Musical erzählt die wahre Geschichte von zwei Schülerinnen, die, weil sie ein gleichgeschlechtliches Liebespaar sind, vom Abschlussball ausgeschlossen werden. Die Ereignisse nehmen ihren Lauf, und schlussendlich erhalten die beiden durch einen Song im Internet Solidarität aus der ganzen Welt. «Das Publikum darf sich auf coole Musik, Hammerchoreografien, emotionale Szenen und viel Humor freuen», verrät Sophia Aregger. Sie selbst spielt im Musical eine Mitschülerin der Hauptdarstellerinnen. 

 

Ballettstunden mit drei Jahren 

Die ganze Show wird innerhalb von sieben Wochen geprobt. «Es ist eine sehr intensive Zeit. Wir proben beinahe täglich, um für die grosse Premiere fit zu sein.» Ein Alltag, den Sophia Aregger bereits aus ihrer Schulzeit kennt. «Ich entdeckte meine Leidenschaft fürs Tanzen sehr früh. Bereits als Dreijährige besuchte ich die Ballettschule. Mit 14 wusste ich, dass ich das professionell machen will, und ging neben dem Gymnasium fünfmal pro Woche ins Tanztraining.» Während ihrer Ausbildung in London kam neben Tanzstunden auch noch Schauspiel- und Gesangsunterricht dazu. Im Musical kann Sophia Aregger nun alle Fähigkeiten miteinander verbinden. «Gleichzeitig zu tanzen, zu singen und zu schauspielern, ist eine grosse Herausforderung. Aber ich freue mich riesig darauf. Die Rolle ist ein erster wichtiger Schritt in die Arbeitswelt für mich.» 

Ein besonderer Heimvorteil hat die Buttisholzerin dabei: «Weil die Neuinszenierung im Luzerner Hinterland spielt, bin ich mit meinem Dialekt bestens gerüstet und kann meinen Kolleginnen und Kollegen etwas ‹Lozärnerdütsch›-Nachhilfe geben», sagt sie und lacht. Wie es nach den Vorstellungen im Le Théâtre weitergeht, weiss Sophia Aregger noch nicht. In der Musicalbranche Fuss zu fassen, sei ein grosser Traum von ihr. Auch mit dem Ausland liebäugelt die Tänzerin wieder. «Die Möglichkeiten sind dort einfach grösser als in der Schweiz. Aber egal ob London oder Luzern – ich bin offen für alles, was noch kommt.»

Anna Meyer

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