Hereinspaziert ins Museum

Am 26. September ist Tag der offenen Tür im Richard-Wagner-Museum. Alle sind eingeladen, den ehemaligen Wohnsitz des Komponisten zu besichtigen.

Viele verschiedene Aktivitäten am Tag der offenen Tür im Richard-Wagner-Museum. Bild: PD

Das prachtvolle Landhaus Tribschen gehört zu den gut erhaltenen Bauten, in denen Richard Wagner gewohnt und gewirkt hat. Für sechs Jahre – zwischen 1866 und 1872 – wählte der Komponist das herrschaftliche Haus am See zu seinem Zuhause. Hier war es, wo er mit seiner Geliebten und späteren Ehefrau Cosima lebte. Hier war es, wo Sohn Siegfried zur Welt kam. Hier war es, wo er seine Ideen zum Bau des eigenen Festspielhauses verfestigte und mit dem Architekten Gottfried Semper Pläne schmied.

Auch in musikalischer Hinsicht gilt das heutige Richard-Wagner-Museum als bedeutender Wirkungsort. Der Komponist vollendete in Tribschen die Oper «Meistersinger von Nürnberg». Auch die Arbeit an seinem Hauptwerk, dem Ring des Nibelungen, konnte er fortsetzen. Das «Siegfried-Idyll» wurde 1870 zum Geburtstag von seiner Frau Cosima auf den Treppenstufen des Landhauses uraufgeführt, damals noch unter dem Titel «Tribschen Idyll». Der Wohnsitz, den Richard Wagner nach der ersten Besichtigung als «sehr geeignet und vorteilhaft» bezeichnete, wurde später seine «glücklichste Wohnstätte». Nicht ohne Grund wird Wagner als «bauender Komponist» bezeichnet. Besonders seine längerfristigen Wohnsitze haben ihn geprägt, durch ihre räumliche Erscheinung, auf die er viel Wert legte. Seine Beziehung zur Architektur war besonders und vielfältig. Wagner bestand darauf, die Räume selbst mitzugestalten und seiner würdig einzurichten. Der architektonische Aspekt im Gesamtkunstwerk von Wagner wird durch die aktuelle Sonderausstellung «Prachtgemäuer» beleuchtet.

Der Tag der offenen Tür bietet die perfekte Gelegenheit, die aktuelle Sonderausstellung und die Räumlichkeiten des Landhauses zu erleben. Zu jeder vollen Stunde führt Wagner-Kenner und Mitautor des gleichnamigen Buches «Prachtgemäuer» durch die Sonderausstellung und vertieft den Bezug zur Architektur des Landhauses. Ergänzend führen Mitarbeitende des Museums durch die Dauerausstellung mit Anekdoten aus dem Leben von Richard Wagner. Stündlich finden auch kurze Konzerte der Pianistin Shih-Wie Huang statt, die den originalen Erard-Flügel von Richard Wagner erklingen lässt. Der Tag der offenen Tür findet am 26. September zwischen 11 und 17 Uhr statt. Aktuelle Infos zur Durchführung werden auf richard-wagner-museum.ch publiziert. 

Bezahlter Inhalt

Weitere Artikel zu «Kultur», die sie interessieren könnten

Kultur26.02.2024

Eine Rock-Oper im Luzerner Theater

Die Neukomposition von Samuel Pender­bayne erzählt Richard Wagners «Siegfried» als Coming-of-Age-Geschichte.
Kultur26.02.2024

Schuberts grenzensprengendes Meisterwerk

Am 3. März sind im «Schweizerhof Luzern» Solisten der Festival Strings Lucerne mit einem kontrastreichen Programm zu hören, welches Franz Schuberts berühmtes…
Kultur19.02.2024

Träumst du noch, oder scheiterst du schon?

Beim ersten häuserübergreifenden Festival können die Besucher:innen von 22. bis 25. Februar unterschiedliche Veranstaltungen im Zeichen einer positiven…