Festival «Unfrisiert» #2: «Sex sells»
Von 7. bis 13. Februar präsentiert das Kleintheater Luzern die zweite Ausgabe des Winterfestivals «Unfrisiert». Unter dem Leitspruch «Sex sells» widmet sich das Programm dem Thema Sex.
Liebe und auch Sexualität sind wahrscheinlich die am besten vermarktbaren Gefühle.» Die israelische Soziologin Eva Illouz bringt es auf den Punkt: Sex und Liebe leben von Erzählbarkeit und Idealisierung – gerade deswegen meist durch stereotypische Normen. So facettenreich die Themen- und Erfahrungsfelder von Sexualität und Liebe auch sein mögen, so eindimensional treten diese in unserer Gesellschaft auf. Das Kleintheater Luzern nimmt diese Ausgabe des biennalen Festivals zum Anlass, das Themenfeld der Sexualität für neue, noch häufig marginalisierte Erfahrungen, Geschichten und Fragestellungen zu öffnen.
Multiperspektivisch und kritisch soll das Festival nicht nur unterhalten und einen lustvollen Umgang mit dem Thema Sex ermöglichen, sondern auch idealisierte Bilder, Rollen und Normen rund um das Thema behandeln. Dazu gehört auch das Hinterfragen von heteronormativen Stereotypen, Männer- und Frauenbildern, Machtverhältnissen und Privilegien. Gesellschaftliche Bewegungen und Aktionen, wie beispielsweise #MeToo, verdeutlichen diesbezüglich den Handlungs- und Nachholbedarf – der Kulturbetrieb ist hierbei nicht ausgeschlossen. Das Festivalprogramm widerspiegelt die Diversität an Menschen, sexuellen Identitäten und Erfahrungen, Wünschen und Möglichkeiten. Das Themenfeld von Sexualität und Liebe soll am Festival nicht nur aus einer künstlerischen Perspektive ergründet und erforscht werden, sondern ergänzend dazu auch Anlass zu einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung bieten. In Zusammenarbeit mit dem Stattkino Luzern, dem Aha – Ein Festival für Wissen und 6xSex wird das Thema mit Talks, Referaten und einem Filmprogramm vertieft. Das queere Kopfkino Kollektiv richtet eine Party aus, Radio 3fach ist mit einem Festivalstudio vor Ort und die Abteilung Spatial Design der Hochschule Luzern – Design und Kunst bespielt die Zwischenräume und macht das Publikum zu Akteur:innen.
PD
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