Die Tanzsparte eröffnet die Spielzeit 20/21 am LT
«Tanz Luzerner Theater» eröffnet zum ersten Mal in der 12-jährigen Ära von Kathleen McNurney die Spielzeit, am 3. September.
Die zwölfte und letzte Spielzeit von Tanzdirektorin Kathleen McNurney beginnt mit dem spritzigen Tanzabend «Tanz 34: Wie es euch gefällt». Die Bühne des Luzerner Theater wird dabei passend zu Shakespeare einmal mehr in ein Globe-Theater verwandelt. Dabei sitzt das Publikum rund um das Geschehen. Die britische Choreografin Caroline Finn kreiert gemeinsam mit dem bekannten Luzerner Schlagzeuger Fredy Studer und der innovativen Sängerin, Synthesizer- und Keyboardspielerin Joana Aderi einen theatralen Tanzabend. Das Musikerduo komponierte nicht nur die gesamte Musik selber, es spielt auch jede Vorstellung live auf der Bühne! Finn legt in ihrer Tanzadaption den Fokus auf die Ereignisse im Ardenner Wald, wo die Hauptfiguren in der Verbannung aufeinandertreffen.
Betritt man den dreistöckigen Globe, ist die LT-Bühne kaum wiederzuerkennen. Geschwungene Grasflächen heben sich vom hellen Holzbühnenboden ab und trennen verschiedene Spielbereiche: ein Brunnen, ein verwachsenes Lusthäuschen, von der Decke hängende Ballone mit Liebesbriefen gefüllt und ein Wespennest. Ganz im Gegensatz zu dieser romantisch-verwunschenen Atmosphäre steht eine künstlich-metallische Spiegelinsel, auf der sich die Figuren ihrem individuellen Herzschmerz scheinbar ungesehen hingeben. Scheinbar, denn in dieser waldigen Liebesarena ist nichts privat! Dafür sorgen zwei Hosts, die bereits während des Einlasses zu surrealem Vogelgezwitscher umherschleichen. Zu Beginn stellen sie alle Figuren wie Kandidaten in einer Reality-Show vor und sorgen dafür, dass sie sich im Laufe des Abends erfolgreich verlieben. In ihren Gefühlen gelenkt werden diese aber auch von Aderis packenden Vocals – teils Shakespeares Originaltext – und von Studers innovativen Rhythmen. Zum Programm an diesem Liebesset gehört auch regelmässiges Fitnesstraining, angeführt von einer kecken Instruktorin, die mit fünf weiteren Overallträgern wespenartig umherschwirrt und für Recht und Ordnung sorgt. Hier ist zwar alles ein Spiel: trainieren, kämpfen, überleben, verwechseln, verkleiden, flirten und öffentlich seine Gefühle veräussern. Und doch gibt’s zum Schluss vier tatsächlich verliebte Paare, die ihre Freude in einem wilden, orgiastischen Hochzeitstanz aufs Publikum übertragen.
PD