Das schlaue Füchslein

Die Schweizer Regisseurin Deborah Epstein inszeniert im Luzerner Theater die Oper «Das schlaue Füchslein» als poetisches Märchen.

«Das schlaue Füchslein» ist bis im Februar 2021 auf der LT-Bühne. Bild: PD

Das junge Füchslein Schlaukopf wird vom Förster gefangen. Er verschleppt das wilde und bissige Tier ins Försterhaus, versucht es zu zähmen und sperrt es letztlich ein. Doch die Füchsin Schlaukopf lässt sich das nicht gefallen: Sie wehrt sich, stachelt gar eine Revolution unter den Hühnern an und flieht in den Wald. Dort findet sie ihre wahre Liebe und das grosse Glück in der Fuchsfamilie, zuletzt jedoch auch den Tod durch eine Gewehrkugel. Der Förster erkennt derweil den ewigen Kreislauf der Natur, als ihm am Ende der Geschichte ein Fuchskind begegnet. 

Die Schicksale von Mensch und Tier sind in «Das schlaue Füchslein» eng miteinander verwoben. Leben und Sterben, Leidenschaft und vor allem auch der bedingungslose Drang nach Freiheit sind die grossen Themen dieses Stücks. Doch wo vordergründig die tragische Geschichte des jungen Füchsleins erzählt wird, geht es doch letztlich auch immer um das Wirken der Natur und um unser Leben mit und in ihr. Janáček liess sich für seine Komposition ebenso von der slawischen Volksmusik wie von den Geräuschen des Waldes und dem Gesang der Vögel inspirieren. 

«Das schlaue Füchslein» gilt als eine der bekanntesten Opern des tschechischen Komponisten Leoš Janáček. Die berührende Geschichte eines Försters und seiner unerhörten Liebe zu einer jungen Füchsin basiert auf einem 1920 in einer tschechischen Tageszeitung erschienenen Comicstrip von Rudolf Těsnohlídek und wurde 1924 in Brünn uraufgeführt. Das Luzerner Theater zeigt das Werk in einem zu den aktuellen Bedingungen passenden Arrangement des Opernkomponisten Jonathan Dove, das seit seiner Uraufführung 1998 an der Birmingham Opera unter anderem an der Bayerischen Staatsoper mit grossem Publikumszuspruch gespielt wurde. Die Schweizer Theaterregisseurin Deborah Epstein inszeniert diese ergreifende und zugleich tiefkomische Parabel über die Sehnsucht nach Freiheit als poetisches Märchen. Als Förster ist Claudio Otelli mit von der Partie, der bereits in «Rigoletto», «Falstaff» und «Le grand Macabre» am Luzerner Theater zu sehen war.

«Das schlaue Füchslein» feiert am 13. Dezember Premiere auf der Bühne des LT und wird dort bis am 12. Februar gespielt. Infos: luzernertheater.ch/dasschlauefuechslein

PD

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